Dienstag, 21. Juli 2015

Ein Lebensabschnitt geht zu ende

Gestern war es nun soweit .... meine Landtochter wurde in der Grundschule offiziell verabschiedet. Die Eltern der drei vierten Klassen trafen sich in der Turnhalle und jeder wollte den besten Platz ganz vorne haben um jede Sekunde ihres Sprosses auf Band zu bekommen. Ich habe mich mit dem Landsohn in die zweite Reihe gesetzt und war damit total zufrieden. Er hatte mich leider auf dem Parkplatz entdeckt als ich überpünktlich eintraf und dachte ich würde kommen um ihn abzuholen. Der Turnhallen- und der Kindergartenparkplatz sind eins und der Kindergartenspielplatz bietet einen guten Blick darauf. Als ich ihm dann sagte das er noch gar nicht dran war, wurde er so traurig das ich ihn einfach mitgenommen habe. Bis auf das er natürlich sooo einen Hunger und sooooolchen Durst hatte, gefielen ihm die Darbietungen der Klassen auch sehr gut.
Die Landtochter fing mit ihrer Klasse an einen so langweiligen Blues zu spielen das ich als Mutter noch nicht einmal das Filmchen zu ende drehte. Super, dachte ich, das kann ja ein ganz langer Vormittag werden. Aber das zweite Stück, von einem Jungen allein gespielt, war schon viel besser. Der Papa des Jungen saß vor mir und weinte ganz ungeniert. Das hat mich wiederrum beinahe zu Tränen gerührt. Die anderen vierten führten ebenfalls ihre Stücke auf, mehr oder weniger langweilig. Ich weiß, es sind Kinder und keine Profis, aber ich finde als Lehrerin hat man doch die Macht etwas daraus zu machen. Ich weiß das da auf jeden Fall mehr möglich ist. Dazu kam noch die Aufregung der Kinder weil sie ja nun wussten das die Verabschiedung ansteht sobald sie fertig gesungen hatten. Jede Klasse hatte ein Abschiedslied für ihre Lehrerin einstudiert, meist mit bekannten Liedern und neuen Texten. Da waren wirklich sehr gute dabei, vor allem die Texte waren witzig und die Kinder hatten schon viel mehr Spass es vorzutragen weil sie sich damit identifizieren konnten. Als mein Landtöchterchen ihr Lied zu ende gesungen hatte und der Schulleiter seine Runde mit den Blumen für die Kinder machte, er schüttelte jedem Kind die Hand und sprach ein paar Worte, da war es mit ihr geschehen, die Tränen liefen. Später erzählte sie mir das sie schon vorher geheult hatte, mit ihrer Klassenlehrerin zusammen. Mir kamen auch ein bisschen die Tränen aber allzu emotional konnte man in der Saunahitze der Turnhalle auch nicht werden. Aber wenn ich so richtig darüber nachdenke habe ich schon einen Klos im Hals. Meine kleine wird groß. Leider oder vielleicht auch glücklicherweise kann ich diesen Vorgang nicht aufhalten auch wenn mir manchmal ganz intensiv nach meinem Landmädchenbaby ist. Diese Zeiten sind vorbei und neue kommen. So ist das Leben - einfach viel zu schnell. Als wir dann gestern nach Hause kamen lag ein Brief von der neuen Schule im Briefkasten in dem der Termin für die Einschulung und die Klassenliste stand. Da konnte mein Landkind auch wieder lachen denn das Mädchen mit dem sie unbedingt in eine Klasse kommen wollte stand mit drauf. Ihre Freundinnen gehen alle auf andere Schulen, dass war schon länger ein Grund für traurige Momente bei ihr. Heute hat sie ihren allerletzten Schultag in der Grundschule und ich weiss wie es ihr geht. Als Mutter würde ich sie heute gerne an der Hand begleiten aber das wäre wohl ein bisschen komisch und wollen würde sie das wohl auch nicht. Ich hoffe wir haben genug Taschentücher und Eis im Haus. In diesem Sinne

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